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Leistungsbegrenzung bezeichnet im Windkraftkontext die gezielte Begrenzung der Stromproduktion einer Windkraftanlage, um mechanische Belastungen zu reduzieren, Sicherheitsstandards einzuhalten oder Netzstabilität zu gewährleisten. Durch diese Maßnahme wird die maximale Leistung der Anlage auf ein vorgegebenes Niveau begrenzt, selbst wenn die Windgeschwindigkeit mehr Energie liefern könnte.

Allgemeine Beschreibung

Leistungsbegrenzung in der Windkraft kommt zum Einsatz, wenn die Windgeschwindigkeit zu hoch ist oder wenn die Netzkapazität überschritten wird und eine vollständige Einspeisung des erzeugten Stroms die Stabilität des Stromnetzes gefährden könnte. Windkraftanlagen sind so konzipiert, dass sie bei optimalen Windverhältnissen eine Maximalleistung erreichen. Wenn der Wind jedoch zu stark ist, könnten die mechanischen und elektrischen Komponenten überlastet werden. Um dies zu verhindern, reduziert die Anlage automatisch ihre Leistung, etwa durch Verstellen der Rotorblätter (Pitch-Regelung) oder durch Anpassen der Rotordrehzahl.

Neben dem Schutz der Anlage spielt die Leistungsbegrenzung auch eine wichtige Rolle in der Netzsteuerung. Insbesondere bei einem Überangebot an erneuerbarer Energie kann es erforderlich sein, die Leistung einzelner Windkraftanlagen zu begrenzen, um Überlastungen im Stromnetz zu vermeiden. Diese Begrenzung wird meist durch das Stromnetzmanagement veranlasst und erfolgt oft automatisiert über Fernsteuerung. Auch in Offshore-Windparks ist die Leistungsbegrenzung entscheidend, um hohe Sicherheitsstandards zu gewährleisten und die Lebensdauer der Anlagen zu verlängern.

Spezielle Herausforderungen bei der Leistungsbegrenzung

Die Leistungsbegrenzung bringt einige Herausforderungen mit sich, da sie die Effizienz der Anlage mindern und somit die Wirtschaftlichkeit des Projekts beeinträchtigen kann. Insbesondere in Phasen starken Windaufkommens bedeutet eine Begrenzung, dass potenziell mehr Energie produziert werden könnte, diese aber nicht ins Netz eingespeist wird. Auch müssen die Steuerungsmechanismen zuverlässig und präzise arbeiten, um die Anlagen bei starkem Wind sicher zu betreiben, ohne den Betrieb komplett zu stoppen.

Anwendungsbereiche

Leistungsbegrenzung ist in verschiedenen Bereichen der Windkraftnutzung relevant:

  • Netzstabilität und Lastmanagement: Begrenzung der Leistung, um das Stromnetz vor Überlastung zu schützen.
  • Sicherheitsmaßnahmen bei hohen Windgeschwindigkeiten: Reduktion der Leistung bei Sturm oder Orkan, um die Anlage zu schützen.
  • Lebensdauer der Komponenten: Begrenzung der Belastung, um mechanischen Verschleiß zu reduzieren und die Lebensdauer zu verlängern.
  • Offshore-Windparks: Häufige Leistungsbegrenzung, um auf die anspruchsvolleren Umgebungsbedingungen auf See zu reagieren.

Bekannte Beispiele

Ein Beispiel für die Nutzung von Leistungsbegrenzung ist der Offshore-Windpark "Hornsea One" in Großbritannien, wo die Anlagen bei Sturm oder extrem hohen Windgeschwindigkeiten gezielt ihre Leistung reduzieren, um die Mechanik zu schonen und die Netzstabilität zu gewährleisten. In Deutschland wird in einigen Onshore-Windparks die Leistungsbegrenzung über das Redispatch-Management koordiniert, wobei Netzbetreiber die Leistungseinspeisung steuern, um Lastspitzen im Stromnetz zu vermeiden und so die Netzstabilität zu sichern.

Risiken und Herausforderungen

Ein Risiko der Leistungsbegrenzung ist die Beeinträchtigung der Rentabilität, da in Phasen mit hohem Windangebot eine erhebliche Menge potenzieller Energie nicht genutzt wird. Darüber hinaus kann die Begrenzung hohe technische Anforderungen an die Regelmechanismen stellen, da diese schnell und zuverlässig arbeiten müssen, um Beschädigungen an der Anlage zu vermeiden. Auch stellt die Implementierung entsprechender Technologien für kleine Betreiber eine finanzielle Belastung dar, da hier zusätzliche Sensoren und Steuerungssysteme installiert werden müssen.

Ähnliche Begriffe

  • Pitch-Regelung: Technik zur Begrenzung der Leistung durch Verstellung der Rotorblätter.
  • Lastmanagement: Steuerung der Energieproduktion und -verteilung zur Vermeidung von Netzüberlastungen.
  • Redispatch: Maßnahme zur Netzstabilisierung durch Anpassung der Einspeiseleistung von Erzeugern wie Windkraftanlagen.

Zusammenfassung

Leistungsbegrenzung ist eine wesentliche Maßnahme zur sicheren und effizienten Nutzung von Windkraftanlagen. Sie schützt die mechanischen Komponenten der Anlage vor Überlastung und gewährleistet die Stabilität des Stromnetzes, wenn mehr Energie erzeugt als abgenommen werden kann. Auch wenn die Begrenzung die Effizienz der Anlagen mindert, stellt sie eine unverzichtbare Technik für den sicheren und nachhaltigen Betrieb in der Windkraftbranche dar und trägt zur Verlängerung der Lebensdauer der Anlagen bei.

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