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Verkabelung bezeichnet im Windkraftkontext die elektrische Infrastruktur, die notwendig ist, um den erzeugten Strom von den Windkraftanlagen an das Stromnetz oder an Speichersysteme zu übertragen. Die Verkabelung umfasst alle Kabel und Leitungen innerhalb der Turbine, im Windpark sowie die Anbindung an das externe Stromnetz, und spielt eine wesentliche Rolle für die Effizienz und Zuverlässigkeit der Stromübertragung.

Allgemeine Beschreibung

Die Verkabelung in Windkraftanlagen umfasst komplexe Systeme, die sowohl innerhalb der Anlage als auch zwischen den einzelnen Anlagen eines Windparks verlaufen. Die internen Kabel in der Turbine verbinden wichtige Komponenten wie den Generator, die Wechselrichter und die Steuersysteme miteinander, um die erzeugte Energie zu bündeln und zu regulieren. Darüber hinaus müssen Windkraftanlagen oft über weite Entfernungen mit dem Stromnetz verbunden werden, was robuste und witterungsbeständige Kabelsysteme erfordert. Offshore-Windparks benötigen zudem spezielle Seekabel, die den hohen Belastungen des Meerwassers und der starken Strömung standhalten können.

In modernen Windparks werden Hochspannungskabel eingesetzt, um den Strom verlustarm über größere Distanzen zu leiten. Dies ist besonders bei Offshore-Anlagen entscheidend, wo die Entfernung zur Küste groß ist und die Kabel den extremen Umgebungsbedingungen widerstehen müssen. Ein weiteres wichtiges Element der Verkabelung ist die Integration in das Überwachungssystem des Windparks, das den Stromfluss kontinuierlich überwacht, um Fehler frühzeitig zu erkennen und Ausfallzeiten zu minimieren.

Spezielle Anforderungen an die Offshore-Verkabelung

Die Verkabelung von Offshore-Windparks stellt besondere Herausforderungen dar. Offshore-Kabel müssen für den Einsatz unter Wasser besonders widerstandsfähig sein und gegen Korrosion, hohen Druck und extreme Temperaturunterschiede geschützt werden. Für die Verbindung zwischen den Offshore-Windkraftanlagen und dem Festland werden häufig Hochspannungs-Gleichstromkabel (HVDC) verwendet, die den Strom verlustarm über weite Strecken transportieren können.

Die Verlegung von Offshore-Kabeln ist aufwändig und teuer, da spezielle Schiffe und Techniken erforderlich sind, um die Kabel auf dem Meeresboden zu verlegen und sie gegen Beschädigungen durch Strömungen oder Schiffsanker zu schützen. Zusätzlich sind Wartungsarbeiten an Offshore-Kabeln kostspielig und zeitintensiv, weshalb eine robuste und langlebige Verkabelung für die Wirtschaftlichkeit des Windparks unerlässlich ist.

Anwendungsbereiche

  • Interne Turbinenverkabelung: Verbindung der Turbinenkomponenten wie Generator und Steuereinheiten.
  • Onshore-Windparkverkabelung: Hochspannungskabel zur Verbindung mehrerer Turbinen und zur Anbindung an das nationale Stromnetz.
  • Offshore-Kabel: Seekabel, die Offshore-Anlagen mit dem Festlandnetz verbinden, häufig mit Hochspannungsgleichstrom-Technologie (HVDC).
  • Unterirdische Kabelverlegung: Auf dem Festland oft bevorzugt, um die Landschaft zu schonen und die Strominfrastruktur zu schützen.

Bekannte Beispiele

  • BorWin und DolWin: Offshore-Konverterstationen in der Nordsee, die Offshore-Windparks mit HVDC-Kabeln an das Festlandnetz anbinden.
  • TenneT-Kabelsysteme: Der Netzbetreiber TenneT betreibt in Deutschland zahlreiche Hochspannungs-Verkabelungsprojekte für Offshore-Windparks und nutzt innovative Kabeltechnologien zur sicheren Stromübertragung.
  • NordLink: Ein Hochspannungs-Gleichstromkabel, das Strom zwischen Deutschland und Norwegen transportiert und zur Stabilisierung der europäischen Stromversorgung beiträgt.

Risiken und Herausforderungen

Die Verkabelung in der Windkraft ist mit einigen Herausforderungen verbunden, insbesondere bei Offshore-Anlagen. Die Verlegung und Wartung der Seekabel ist aufwändig und teuer, und Schäden durch äußere Einflüsse wie Schiffsverkehr oder Unterwasserströmungen können die Kabel leicht beschädigen. Auch Materialkosten und logistische Schwierigkeiten bei der Installation der Kabel stellen hohe Anforderungen an die Projektplanung. Zudem kann es bei langen Kabelstrecken zu Energieverlusten kommen, weshalb hochwertige Materialien und optimierte Leitungstechnologien entscheidend sind.

Ein weiterer Risikofaktor ist die Abhängigkeit der Windparks von einer stabilen Kabelverbindung, da ein Ausfall erhebliche Stromverluste zur Folge haben kann. Aus diesem Grund ist die Qualität der Verkabelung sowie die regelmäßige Inspektion und Wartung der Kabel für den sicheren und wirtschaftlichen Betrieb der Windkraftanlagen entscheidend.

Ähnliche Begriffe

  • Hochspannungskabel
  • Seekabel
  • Netzanschluss
  • Kabelinfrastruktur
  • Stromübertragung

Zusammenfassung

Die Verkabelung im Windkraftkontext ist ein entscheidender Bestandteil für die effiziente Stromübertragung und den reibungslosen Betrieb der Anlagen. Besonders bei Offshore-Windparks stellen Kabelsysteme hohe Anforderungen an Material und Verlegung. Hochwertige Verkabelung minimiert Energieverluste und ermöglicht eine zuverlässige Anbindung an das Stromnetz, ist jedoch mit hohen Kosten und potenziellen Risiken verbunden, die durch sorgfältige Planung und regelmäßige Wartung reduziert werden können.

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