English: Inverter / Español: Inversor / Português: Inversor / Français: Onduleur / Italian: Invertitore

Wechselrichter im Kontext der Windkraft bezeichnet ein Gerät, das den von der Windkraftanlage erzeugten Gleichstrom (DC) in Wechselstrom (AC) umwandelt. Diese Umwandlung ist notwendig, da das Stromnetz und die meisten elektrischen Geräte mit Wechselstrom betrieben werden. Der Wechselrichter spielt eine entscheidende Rolle in der Integration von Windenergie in das Stromnetz und trägt zur Stabilität und Effizienz der Stromversorgung bei.

Allgemeine Beschreibung

In einer Windkraftanlage wird die kinetische Energie des Windes durch den Generator in elektrische Energie umgewandelt. Der Generator produziert in der Regel Gleichstrom (DC), der jedoch nicht direkt ins Stromnetz eingespeist werden kann, da das Netz mit Wechselstrom (AC) arbeitet. Hier kommt der Wechselrichter ins Spiel: Er wandelt den Gleichstrom in Wechselstrom um und passt dabei die Frequenz und Spannung des Stroms an die Anforderungen des Stromnetzes an.

Ein moderner Wechselrichter in einer Windkraftanlage erfüllt mehrere wichtige Funktionen:

  1. Umwandlung von DC in AC: Die primäre Funktion des Wechselrichters ist die Umwandlung des erzeugten Gleichstroms in netzkonformen Wechselstrom.

  2. Anpassung der Frequenz: Der Wechselrichter stellt sicher, dass der erzeugte Wechselstrom die gleiche Frequenz (in Europa typischerweise 50 Hz) wie das Stromnetz hat.

  3. Spannungsanpassung: Er reguliert die Spannung des Wechselstroms, um sicherzustellen, dass sie den Netzanforderungen entspricht.

  4. Netzintegration: Wechselrichter tragen zur Stabilität des Stromnetzes bei, indem sie die Einspeisung der Windenergie in das Netz optimieren und Schwankungen ausgleichen.

In modernen Windkraftanlagen werden häufig leistungsfähige Wechselrichter verwendet, die zusätzlich in der Lage sind, die Qualität des erzeugten Stroms zu überwachen und zu steuern. Sie sorgen dafür, dass die Windkraftanlage auch bei schwankenden Windverhältnissen zuverlässig Strom in das Netz einspeist.

Anwendungsbereiche

Die Wechselrichter in der Windkraft haben mehrere Anwendungsbereiche:

  1. Onshore-Windkraftanlagen: Hier sorgen Wechselrichter dafür, dass der in ländlichen Gebieten erzeugte Strom zuverlässig ins regionale oder nationale Netz eingespeist wird.

  2. Offshore-Windkraftanlagen: In Offshore-Projekten spielen Wechselrichter eine entscheidende Rolle bei der Umwandlung und Übertragung des Stroms über große Entfernungen zum Festland.

  3. Hybrid-Systeme: In Kombination mit anderen erneuerbaren Energiequellen, wie Photovoltaik, werden Wechselrichter verwendet, um die erzeugte Energie in das Netz zu integrieren und die Gesamteffizienz des Energiesystems zu maximieren.

  4. Mikro-Netze: In kleineren, autonomen Netzen, die zum Beispiel auf Inseln oder in abgelegenen Gebieten betrieben werden, sind Wechselrichter notwendig, um die Windenergie in den lokalen Stromkreislauf zu integrieren.

Bekannte Beispiele

Ein bekanntes Beispiel für den Einsatz von Wechselrichtern in der Windkraft ist die Integration von Offshore-Windparks in das europäische Stromnetz. Hier kommen leistungsstarke Wechselrichter zum Einsatz, die den von den Windkraftanlagen auf See erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom umwandeln und über Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) an Land transportieren. Dort wird der Strom durch zusätzliche Wechselrichter in das regionale Netz eingespeist.

Ein weiteres Beispiel ist der Einsatz von Wechselrichtern in Hybridsystemen, bei denen Windkraftanlagen mit Solaranlagen kombiniert werden. Diese Systeme nutzen Wechselrichter, um die unterschiedlichen Arten von erzeugtem Strom (Gleichstrom von Solaranlagen und von Windkraftanlagen) in einheitlichen Wechselstrom für die Netzeinspeisung zu konvertieren.

Behandlung und Risiken

Die Verwendung von Wechselrichtern birgt einige technische Herausforderungen und Risiken:

  • Effizienzverluste: Während der Umwandlung von DC in AC können Effizienzverluste auftreten, die die Gesamtleistung der Windkraftanlage beeinträchtigen.

  • Kosten: Hochleistungs-Wechselrichter, die für große Windkraftanlagen erforderlich sind, können teuer sein und die Investitionskosten erhöhen.

  • Wartung und Ausfälle: Wechselrichter sind komplexe Geräte, die regelmäßig gewartet werden müssen. Ausfälle können zu Unterbrechungen in der Stromversorgung führen.

  • Netzstabilität: Unsachgemäß konfigurierte Wechselrichter können Probleme bei der Netzstabilität verursachen, insbesondere wenn große Mengen an Windenergie in das Netz eingespeist werden.

Ähnliche Begriffe

  • Inverter: Ein anderer Begriff für Wechselrichter, oft in Photovoltaik-Anwendungen verwendet.

  • Gleichrichter: Ein Gerät, das den umgekehrten Prozess durchführt, nämlich die Umwandlung von Wechselstrom in Gleichstrom.

Zusammenfassung

Ein Wechselrichter ist ein entscheidendes Gerät in Windkraftanlagen, das den erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt, der ins Stromnetz eingespeist werden kann. Er sorgt für die Anpassung der Frequenz und Spannung des Stroms und spielt eine zentrale Rolle bei der Integration der Windenergie ins Netz. Trotz technischer Herausforderungen ist der Wechselrichter unverzichtbar für den Betrieb moderner Windkraftanlagen, insbesondere bei der Netzintegration und der Optimierung der Energieeinspeisung.

--



Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG
Großer Burstah 42, 20457 Hamburg
www.ee.thuega.de