English: Shutdown time / Español: Tiempo de desconexión / Português: Tempo de desligamento / Français: Temps d'arrêt / Italiano: Tempo di arresto

Abschaltzeit bezeichnet im Windkraft-Kontext den Zeitraum, in dem eine Windkraftanlage vorübergehend außer Betrieb genommen wird. Dies kann aus Sicherheitsgründen, zum Schutz von Umwelt und Tieren, oder zur Durchführung von Wartungsarbeiten geschehen.

Allgemeine Beschreibung

Die Abschaltzeit einer Windkraftanlage umfasst die Zeit, in der die Rotoren stillstehen und keine Energieproduktion erfolgt. Abschaltungen können geplant oder ungeplant sein und treten aus unterschiedlichen Gründen auf:

  1. Wetterbedingungen: Bei extremen Windgeschwindigkeiten (jenseits der Abschaltgeschwindigkeit) oder bei Vereisung der Rotorblätter wird die Anlage automatisch abgeschaltet, um Schäden zu vermeiden.
  2. Technische Wartung: Geplante Abschaltzeiten ermöglichen Inspektionen, Reparaturen oder die Optimierung der Anlage.
  3. Naturschutz: Anlagen werden zeitweise abgeschaltet, um Vögel oder Fledermäuse während sensibler Zeiträume wie der Zug- oder Brutzeit zu schützen.
  4. Netzstabilität: Abschaltungen können erforderlich sein, wenn das Stromnetz die erzeugte Energie nicht aufnehmen kann.

Die Dauer und Häufigkeit von Abschaltzeiten wirken sich direkt auf die Wirtschaftlichkeit eines Windparks aus. Betreiber versuchen daher, durch präventive Wartung und moderne Überwachungssysteme die Stillstandszeiten zu minimieren. Bei ungeplanten Abschaltungen, wie etwa durch technische Defekte, wird die Effizienz der Anlage reduziert, weshalb die schnelle Wiederinbetriebnahme von zentraler Bedeutung ist.

Spezielle Aspekte

  • Automatische Abschaltung: Moderne Windkraftanlagen verfügen über Systeme, die bei gefährlichen Bedingungen selbstständig den Betrieb einstellen.
  • Temporäre Betriebsdrosselung: Statt vollständiger Abschaltung kann die Leistung reduziert werden, um bestimmte Risiken zu minimieren.

Anwendungsbereiche

  • Sicherheitsabschaltungen: Schutz der Anlage vor Schäden durch extreme Wetterbedingungen.
  • Umweltabschaltungen: Zeitweilige Stilllegung zum Schutz von Tieren, etwa bei erhöhter Aktivität von Fledermäusen oder Zugvögeln.
  • Wartung: Geplante Abschaltungen zur Inspektion, Reinigung oder Reparatur der Anlage.
  • Netzabschaltungen: Steuerung der Stromerzeugung, um Überlastungen im Stromnetz zu vermeiden.

Bekannte Beispiele

  • Sturmabschaltung: Bei Windgeschwindigkeiten über 25 m/s schalten Anlagen wie die Siemens Gamesa SG 6.0 automatisch ab.
  • Naturschutz in Deutschland: Windparks in der Nähe von Fledermaushabitaten werden häufig während der Abenddämmerung abgeschaltet.
  • Abschaltzeiten durch Netzüberlastung: In einigen Regionen mit begrenzter Netzkapazität kommt es zu temporären Abschaltungen, besonders in ländlichen Gebieten.

Risiken und Herausforderungen

  • Ertragsverlust: Jede Abschaltzeit führt zu einer Unterbrechung der Energieproduktion und damit zu finanziellen Einbußen.
  • Ungeplante Abschaltungen: Technische Defekte oder plötzliche Wetteränderungen können die Betriebskontinuität beeinträchtigen.
  • Abhängigkeit von Sensoren: Fehlfunktionen in automatischen Steuerungssystemen können falsche Abschaltungen verursachen.
  • Konflikte mit Naturschutzauflagen: Häufige Abschaltungen zum Schutz von Tieren können die Wirtschaftlichkeit beeinträchtigen.

Ähnliche Begriffe

  • Stillstandszeit
  • Betriebsunterbrechung
  • Abschaltvorgang
  • Sicherheitsabschaltung
  • Leistungsdrosselung

Zusammenfassung

Die Abschaltzeit beschreibt die Zeit, in der eine Windkraftanlage stillgelegt wird, sei es aus Sicherheits-, Wartungs- oder Umweltgründen. Sie ist ein unvermeidbarer Bestandteil des Betriebs von Windparks, kann aber durch präventive Maßnahmen und moderne Technologien minimiert werden. Die Herausforderung besteht darin, Abschaltzeiten zu reduzieren, ohne Sicherheits- oder Umweltauflagen zu gefährden, um die Wirtschaftlichkeit der Anlagen zu maximieren.

--



Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG
Großer Burstah 42, 20457 Hamburg
www.ee.thuega.de