UKA: Mit Expertise zum erfolgreichen Windparkprojekt.

English: total height of the turbine / Español: altura total del aerogenerador / Português: altura total da turbina eólica / Français: hauteur totale de l’éolienne / Italiano: altezza complessiva dell’aerogeneratore

Anlagenhöhe bezeichnet im Windkraftkontext die gesamte Höhe einer Windkraftanlage, gemessen vom Boden bis zur oberen Blattspitze in senkrechter Stellung. Sie ist ein maßgebliches technisches und planungsrechtliches Merkmal jeder Windenergieanlage und beeinflusst sowohl die Energieausbeute als auch die Genehmigungsfähigkeit.

Allgemeine Beschreibung

Die Anlagenhöhe setzt sich zusammen aus zwei Hauptkomponenten:

  • Nabenhöhe: Abstand vom Boden bis zur Mitte der Rotorachse.

  • Rotorradius: Die halbe Länge eines Rotorblattes.

Die maximale Anlagenhöhe ergibt sich aus der Addition der Nabenhöhe und des Rotorradius. Beispiel: Eine Windkraftanlage mit 160 m Nabenhöhe und 70 m Rotorradius erreicht eine Anlagenhöhe von 230 m.

Eine größere Anlagenhöhe ermöglicht es, höher gelegene, windstärkere Luftschichten zu erreichen, was die Stromerträge signifikant steigern kann. Gleichzeitig kann sie aber auch zu erhöhten optischen, landschaftlichen und naturschutzrechtlichen Konflikten führen.

In Deutschland spielt die Anlagenhöhe eine zentrale Rolle im Genehmigungsverfahren nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG). Auch im Landschaftsbild, bei der Sichtbarkeitsanalyse (Visualisierung) und bei der Flugsicherheit (Luftfahrtbehörden) ist sie ein relevanter Planungsparameter.

Mit dem technischen Fortschritt steigt die durchschnittliche Anlagenhöhe kontinuierlich: Während ältere Onshore-Anlagen meist unter 100 m lagen, erreichen moderne Windkraftanlagen an Land mittlerweile Höhen von über 240 m. Offshore-Anlagen können sogar noch höher ausfallen, da dort größere Rotordurchmesser wirtschaftlich sinnvoll sind und weniger visuelle Einschränkungen gelten.

Spezielle Betrachtungen

  • Schattenwurf: Abhängig von Anlagenhöhe und Rotorgröße; rechtlich begrenzt auf bestimmte Zeiten.

  • Vogelschutz: Höhere Anlagen durchqueren andere Flugzonen; dies erfordert spezielle Prüfungen.

  • Baurechtliche Begrenzungen: Manche Bundesländer oder Kommunen definieren Obergrenzen für zulässige Anlagenhöhen.

Anwendungsbereiche

  • Onshore-Windenergie: Optimierung des Energieertrags durch hohe Türme in windschwächeren Regionen.

  • Offshore-Windparks: Sehr große Anlagenhöhen zur maximalen Energiegewinnung auf hoher See.

  • Repowering-Projekte: Austausch alter, niedriger Anlagen durch höhere, leistungsstärkere Typen.

  • Visualisierung und Raumplanung: Die Anlagenhöhe ist Basis für 3D-Modelle und Sichtfeldanalysen.

Bekannte Beispiele

  • Die Anlage Nordex Delta4000 erreicht mit 164 m Nabenhöhe und 149 m Rotordurchmesser eine Anlagenhöhe von 238,5 m.

  • Im Windpark Gaildorf (Baden-Württemberg) wurde eine Windkraftanlage mit über 246 m Anlagenhöhe errichtet – inklusive Wasserspeicherfundament.

  • In Brandenburg genehmigte das Landesumweltamt Anlagen mit maximal 250 m Anlagenhöhe unter Auflagen zum Vogelschutz.

Risiken und Herausforderungen

  • Landschaftsbild: Große Anlagenhöhen erzeugen Konflikte mit Anwohnern und Tourismus.

  • Genehmigungshürden: Je höher die Anlage, desto aufwändiger das Prüfverfahren.

  • Technische Belastung: Höhere Türme müssen stärkeren mechanischen Belastungen standhalten.

  • Flugverkehr: Anlagen über 100 m müssen in Luftfahrthinderniskarten eingetragen und gekennzeichnet werden.

  • Kosten: Mit zunehmender Höhe steigen Materialbedarf, Bau- und Wartungskosten.

Beispielsätze

  • Die geplante Anlagenhöhe der neuen Windkraftanlage beträgt 230 Meter.

  • Aufgrund der erhöhten Anlagenhöhe wurde eine detaillierte Schattenwurfanalyse verlangt.

  • Höhere Windkraftanlagen sind effizienter, jedoch auch konfliktanfälliger im Planungsverfahren.

  • Die Nabenhöhe liegt bei 160 m, die maximale Anlagenhöhe bei 235 m.

Ähnliche Begriffe

  • Nabenhöhe: Höhe bis zur Mitte der Rotorachse.

  • Rotordurchmesser: Gesamtlänge der Rotorblätter über die Anlage hinweg.

  • Gesamthöhe: Synonym zur Anlagenhöhe.

  • Turmhöhe: Höhe des Turms ohne Rotorblätter.

  • Visualisierung: Darstellung der Sichtbarkeit der Anlagen im Raum.

Zusammenfassung

Die Anlagenhöhe beschreibt die maximale vertikale Ausdehnung einer Windkraftanlage und ist ein zentrales Kriterium für Energieertrag, Planung und Genehmigung. Sie beeinflusst technische, ökologische und gesellschaftliche Aspekte gleichermaßen.

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