UKA: Mit Expertise zum erfolgreichen Windparkprojekt.

English: technical malfunction / Español: fallo técnico / Português: falha técnica / Français: dysfonctionnement technique / Italiano: guasto tecnico

Technische Störung bezeichnet im Kontext von Windkraftanlagen den Ausfall, die Fehlfunktion oder die Einschränkung technischer Komponenten, die den Betrieb der Anlage beeinträchtigen oder unterbrechen. Dabei kann es sich sowohl um mechanische, elektrische als auch steuerungstechnische Probleme handeln. Solche Störungen führen in der Regel zu einer temporären oder vollständigen Abschaltung der Anlage und erfordern Diagnose und gegebenenfalls Reparaturmaßnahmen.

Allgemeine Beschreibung

Technische Störungen in Windkraftanlagen können vielfältige Ursachen haben und unterschiedliche Ausprägungen zeigen. Sie reichen von harmlosen Fehlermeldungen in der Steuerungssoftware bis hin zu schwerwiegenden Ausfällen von Hauptkomponenten wie dem Generator, Getriebe oder Rotorblättern. Auch Probleme mit Sensorik, Windmessung, Netzanschluss oder der Kommunikationsinfrastruktur zählen zu den technischen Störungen.

Ein häufiger Auslöser ist die Überlastung mechanischer Teile durch extreme Wetterbedingungen oder Materialermüdung. Weitere typische Ursachen sind Spannungsschwankungen, defekte Leistungselektronik, fehlerhafte Softwareupdates, Verschleißerscheinungen oder unsachgemäße Wartung.

In modernen Windparks erfolgt die Erkennung technischer Störungen meist über Fernüberwachungssysteme (SCADA), die Parameter wie Schwingungen, Temperaturen, Windgeschwindigkeit und Stromflüsse kontinuierlich aufzeichnen und auswerten. Bei Abweichungen oder kritischen Werten wird automatisch ein Alarm ausgelöst und die Anlage ggf. in einen sicheren Zustand überführt oder abgeschaltet.

Störungen werden nach Schweregrad und Einfluss auf die Produktion kategorisiert. Während leichte Fehlfunktionen oft durch Fernwartung behoben werden können, erfordern schwerwiegende technische Defekte einen Einsatz vor Ort mit Reparaturpersonal und gegebenenfalls Kran- oder Ersatzteillogistik.

Zentrale rechtliche Anforderungen und Normen, die den Umgang mit technischen Störungen betreffen, sind u. a. in der Technischen Richtlinie Teil 7 der FGW (Fördergesellschaft Windenergie) geregelt. Darüber hinaus greifen Vorschriften aus der Maschinenrichtlinie, dem Betriebssicherheitsgesetz sowie sicherheitstechnische Anforderungen gemäß DIN EN 61400.

Spezielle Störungen

  • Pitch-Störung: Fehlfunktion des Rotornaben-Verstellmechanismus, oft sicherheitsrelevant.

  • Yaw-Störung: Probleme mit der Gondelausrichtung zum Wind, beeinträchtigt die Effizienz.

  • Netzstörung: Spannungseinbruch oder Ausfall im Stromnetz, führt zur Netztrennung der Anlage.

  • Hydraulikleckage: Verlust von Betriebsflüssigkeit, oft an Bremssystem oder Pitchmechanismus.

  • Sensorfehler: Fehlmessung von Windgeschwindigkeit, Temperatur oder Vibration.

Anwendungsbereiche

  • Onshore-Windparks: Störungsmanagement in ländlichen Anlagen mit Fahrzeugzugang.

  • Offshore-Windparks: Komplexe Fehlersuche mit Schiff oder Hubschrauber, stark wetterabhängig.

  • Repowering-Projekte: Alte Anlagen mit erhöhtem Störungsaufkommen.

  • Betriebsführung: Monitoring- und Wartungszentralen analysieren technische Störungen zentralisiert.

Bekannte Beispiele

  • In einem Windpark in Niedersachsen kam es 2022 zu einer technischen Störung im Pitchsystem, die zur mehrtägigen Abschaltung von vier Turbinen führte.

  • Im Offshore-Windpark "Meerwind Süd/Ost" wurde ein Netzanschlussproblem als technische Störung erkannt und innerhalb von 48 Stunden behoben.

  • Betreiber wie ENERCON und Vestas setzen auf prädiktive Wartung, um technische Störungen frühzeitig zu identifizieren und Ausfallzeiten zu reduzieren.

Risiken und Herausforderungen

  • Produktionsverluste: Jeder Stillstand führt zu entgangener Stromproduktion.

  • Kostendruck: Reparaturen und Ausfallzeiten verursachen hohe Betriebskosten.

  • Zugänglichkeit: Besonders Offshore sind Störungen schwer und teuer zu beheben.

  • Sicherheitsrisiken: Störungen an tragenden Komponenten können strukturelle Gefahren bergen.

  • Datenqualität: Fehlalarme durch Sensoren können zu unnötigen Einsätzen führen.

Beispielsätze

  • Aufgrund einer technischen Störung musste die Anlage automatisch abgeschaltet werden.

  • Der Windpark verzeichnete im Februar mehrere Störungen am Getriebe.

  • Mittels Fernwartung konnte die technische Störung im Steuerungssystem behoben werden.

  • Nach dem Sensorfehler wurde die Windkraftanlage zur Sicherheit außer Betrieb genommen.

Ähnliche Begriffe

  • Betriebsstörung: Allgemeinerer Begriff für funktionale Ausfälle im Betrieb.

  • Anlagenausfall: Vollständiger Stillstand einer technischen Anlage.

  • Wartungsintervall: Regelmäßige Prüfzyklen zur Vorbeugung technischer Störungen.

  • Zustandsüberwachung (Condition Monitoring): Systematische Kontrolle von Anlagendaten zur Früherkennung von Störungen.

Zusammenfassung

Technische Störungen in Windkraftanlagen bezeichnen Ausfälle oder Fehlfunktionen technischer Komponenten, die den Betrieb beeinträchtigen. Sie sind ein zentraler Aspekt der Betriebsführung, Wartung und Wirtschaftlichkeit moderner Windparks.

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