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Längsachse bezeichnet im Windkraft-Kontext die gedachte Linie, die durch die Mitte der Rotorwelle einer Windkraftanlage verläuft und die Ausrichtung der Rotation sowie die Positionierung des Rotors definiert. Sie ist ein zentraler Bezugspunkt für das Design, die Funktion und die Ausrichtung der Anlage.

Allgemeine Beschreibung

Die Längsachse ist die Hauptachse, entlang der sich der Rotor einer Windkraftanlage dreht. Sie liegt horizontal bei den meisten modernen horizontalachsigen Windkraftanlagen (HAWT, Horizontal Axis Wind Turbines), die heute den Standard in der Windkraftindustrie darstellen. Die Längsachse orientiert sich an der Windrichtung, um eine maximale Energieausbeute zu gewährleisten.

Die Ausrichtung der Längsachse erfolgt durch das Yaw-System, das die Gondel und den Rotor so dreht, dass sie optimal zur Windrichtung stehen. Die Längsachse bildet auch die Grundlage für die aerodynamische Gestaltung der Rotorblätter und beeinflusst die mechanische Belastung der Anlage.

Bei vertikalachsigen Windkraftanlagen (VAWT, Vertical Axis Wind Turbines) verläuft die Längsachse hingegen vertikal, was eine andere Funktionsweise und Anordnung der Komponenten erfordert. Diese Bauart ist jedoch weniger verbreitet.

Die Stabilität und Funktion der Längsachse sind entscheidend, da sie die Kräfte auf die Rotorblätter und die Welle aufnimmt und an die restliche Struktur der Anlage weiterleitet.

Spezielle Aspekte

  • Aerodynamik: Die Längsachse beeinflusst die Strömung über die Rotorblätter und ist ein zentrales Element der Energieumwandlung.
  • Belastung: Mechanische Kräfte und Winddruck wirken entlang der Längsachse, was eine robuste Konstruktion erfordert.

Anwendungsbereiche

  • Rotorbewegung: Die Längsachse definiert die Rotationsbewegung der Rotorblätter und deren Orientierung zur Windrichtung.
  • Ausrichtungssysteme: Systeme wie das Yaw-System arbeiten entlang der Längsachse, um die Anlage optimal zum Wind auszurichten.
  • Strukturdesign: Die Konstruktion der Gondel, der Welle und der Rotorblätter basiert auf der Längsachse.

Bekannte Beispiele

  • Horizontalachsige Windkraftanlagen (HAWT): Standardbauweise moderner Windkraftanlagen mit einer horizontal verlaufenden Längsachse.
  • Vertikalachsige Windkraftanlagen (VAWT): Eine seltenere Bauform, bei der die Längsachse vertikal verläuft.
  • Offshore-Anlagen: Aufgrund der stärkeren Winde wird die Stabilität entlang der Längsachse speziell bei Offshore-Windkraftanlagen intensiv berücksichtigt.

Risiken und Herausforderungen

  • Materialbelastung: Die Längsachse muss extremen Kräften standhalten, die durch Winddruck und Rotationsbewegungen entstehen.
  • Fehlausrichtung: Eine unzureichende Ausrichtung der Längsachse zur Windrichtung kann die Effizienz erheblich mindern.
  • Mechanische Schäden: Schäden an Komponenten entlang der Längsachse, wie der Hauptwelle oder den Lagern, können zu Stillständen führen.

Ähnliche Begriffe

  • Rotorachse
  • Hauptachse
  • Rotationsachse
  • Yaw-Achse
  • Horizontale Achse

Zusammenfassung

Die Längsachse ist eine zentrale Bezugslinie in Windkraftanlagen, entlang der sich der Rotor dreht und die Ausrichtung zur Windrichtung erfolgt. Sie beeinflusst die aerodynamische Effizienz, die mechanische Belastung und die Funktionsweise der Anlage. Die Stabilität und korrekte Ausrichtung der Längsachse sind essenziell für einen optimalen Betrieb und eine hohe Energieausbeute.

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