UKA: Mit Expertise zum erfolgreichen Windparkprojekt.

English: sound level measurement / Español: medición del nivel de sonido / Português: medição do nível de som / Français: mesure du niveau sonore / Italiano: misurazione del livello sonoro

Schallpegelmessung im Windkraft-Kontext bezeichnet die Erfassung und Analyse der von Windkraftanlagen erzeugten Schallimmissionen. Sie dient der Bewertung der Lärmbelastung, die auf Anwohner, Umwelt und Tiere wirken kann, und ist ein wichtiger Bestandteil von Genehmigungsverfahren und Umweltverträglichkeitsprüfungen.

Allgemeine Beschreibung

Bei Windkraftanlagen wird zwischen mechanischem Schall (entsteht durch Getriebe und Generatoren) und aerodynamischem Schall (verursacht durch die Bewegung der Rotorblätter in der Luft) unterschieden. Die Schallpegelmessung erfolgt mit speziellen Geräten, die den Schalldruckpegel in Dezibel (dB) messen, um die Lautstärke zu quantifizieren.

Die wichtigsten Parameter bei der Schallpegelmessung sind:

  • A-bewerteter Schalldruckpegel (dB(A)): Standardisierte Messung, die die menschliche Hörwahrnehmung berücksichtigt.
  • Nacht- und Tagesgrenzwerte: Gesetzliche Vorgaben zur maximal zulässigen Lärmbelastung, die oft zwischen 35 und 45 dB(A) liegt, je nach Standort (urban oder ländlich).
  • Infraschall: Schallwellen mit Frequenzen unterhalb des menschlichen Hörbereichs (< 20 Hz), die kontrovers diskutiert werden, aber ebenfalls gemessen werden können.

Eine Schallpegelmessung ist häufig erforderlich, um sicherzustellen, dass eine Windkraftanlage die gesetzlichen Grenzwerte einhält. Sie wird sowohl während der Planungsphase als auch im laufenden Betrieb durchgeführt, um die tatsächliche Lärmbelastung zu überwachen.

Spezielle Aspekte der Schallpegelmessung

  • Messung unter unterschiedlichen Windbedingungen: Der Schallpegel kann stark variieren, abhängig von der Windgeschwindigkeit, Windrichtung und Turbulenzen.
  • Mikrofonplatzierung: Die Position des Messgeräts ist entscheidend, um exakte Ergebnisse zu erzielen. Messungen werden meist in einem definierten Abstand zur Windkraftanlage durchgeführt, häufig in der Nähe der nächstgelegenen Wohngebäude.
  • Zeitraum und Dauer der Messung: Die Messung erfolgt über längere Zeiträume, um tageszeitliche Schwankungen und besondere Wetterbedingungen zu erfassen.

Anwendungsbereiche

  • Genehmigungsverfahren: Überprüfung, ob eine geplante Anlage die zulässigen Lärmgrenzwerte einhält.
  • Überwachung im laufenden Betrieb: Sicherstellung, dass die Schallimmissionen den genehmigten Werten entsprechen.
  • Optimierung der Anlagensteuerung: Reduzierung der Schallemissionen durch Anpassung der Drehzahl oder Pitch-Regelung der Rotorblätter.
  • Bewertung von Infraschall: Messung tieffrequenter Geräusche und deren potenziellen Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt.

Bekannte Beispiele

  • DIN 45680: Deutsche Norm zur Messung und Bewertung tieffrequenter Geräusche einschließlich Infraschall.
  • IEC 61400-11: Internationale Norm zur akustischen Messung an Windkraftanlagen.
  • Lärmgutachten für Windkraftanlagen: Erstellen von Gutachten auf Basis der Schallpegelmessung, um eine Umweltverträglichkeitsprüfung zu bestehen.

Risiken und Herausforderungen

  • Beeinflussung der Messergebnisse durch Umgebungsgeräusche: Windrauschen, Straßenlärm oder andere Quellen können die Ergebnisse verfälschen.
  • Unregelmäßige Windverhältnisse: Schwankungen bei Windgeschwindigkeit und -richtung machen wiederholte Messungen notwendig.
  • Kontroverse um Infraschall: Obwohl Infraschall wissenschaftlich als nicht gesundheitsschädlich eingestuft wird, bleibt die öffentliche Diskussion darüber emotional aufgeladen.
  • Nachtschutzgrenzwerte: Strengere Lärmgrenzwerte in der Nacht erfordern oft spezielle Betriebsstrategien, wie das Absenken der Rotordrehzahl.

Ähnliche Begriffe

  • Lärmemission: Vom Windkraftwerk erzeugter Schallpegel am Emissionsort (Anlage selbst).
  • Schallimmission: Der tatsächliche Schalldruckpegel am Empfangsort, z. B. bei Anwohnern.
  • Infraschall: Tieffrequenter Schall, der unterhalb des menschlichen Hörbereichs liegt.
  • Schalldämpfung: Maßnahmen zur Reduktion von Lärmemissionen.

Zusammenfassung

Die Schallpegelmessung ist ein essenzieller Bestandteil im Windkraft-Kontext, um sicherzustellen, dass die Lärmbelastung für Menschen und Umwelt innerhalb gesetzlicher Grenzwerte bleibt. Sie hilft, potenzielle Konflikte mit Anwohnern zu vermeiden und die Effizienz und Nachhaltigkeit des Windkraftbetriebs zu gewährleisten. Moderne Messtechniken und Normen sorgen für eine standardisierte Bewertung, während Betriebsstrategien zur Minimierung von Schallbelastungen beitragen.

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